Mikronährstoffe für einen gesunden Verdauungstrakt
Viele Menschen haben das ganze Jahr über mit Bauchbeschwerden zu kämpfen. Ursache sind meist Störungen im Magen-Darm-Trakt, dem komplexen System von Organen und Geweben, das an der Verdauung der Nahrung und der Aufnahme ihrer verwertbaren Bestandteile beteiligt ist. Verschiedene Erkrankungen können die ineinandergreifenden Funktionen in diesem Bereich beeinträchtigen und zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die sich zum Teil erheblich auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Kann sich eine gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung positiv auf die Gesundheit von Magen und Darm auswirken? Und womöglich sogar das Risiko für Erkrankungen des Verdauungssystems senken? Hier wollen wir einmal genauer hinsehen.
Der Magen-Darm-Trakt: Mehr als eine langweilige Verdauungsmaschine
Der Verdauungsapparat mag kein glamouröses Image haben, aber ohne ihn läuft im Körper nichts. Denn hier wird die Nahrung in ihre essenziellen Bestandteile zerlegt und lebenswichtige Nährstoffe aufgenommen. Die Begriffe „Gastrointestinaltrakt“ und „Verdauungstrakt“ werden oft synonym für den Magen-Darm-Trakt verwendet und bezeichnen im engeren Sinne die mehreren hintereinander angeordneten Hohlorgane aus glatter Muskulatur, die zusammen den Verdauungskanal bilden. Er beginnt in der Mundhöhle und erstreckt sich als durchgehender Schlauch bis zum After. Der Magen selbst liegt zwischen der Speiseröhre und dem Zwölffingerdarm, dem obersten Teil des Darms; der Darm insgesamt reicht vom Magen bis zum After, seinem natürlichen Ausgang.
Der Magen: Wie ist er aufgebaut und wie funktioniert er?
Die wichtigste Aufgabe des Magens ist die vorübergehende Nahrungsspeicherung – er kann bis zu 1,5 Liter davon aufnehmen – und die portionsweise Weitergabe des vorverarbeiteten Speisebreis an den Dünndarm. Gleichzeitig werden aus den Zellen der Magenwand Stoffe freigesetzt, die für eine reibungslose Verdauung notwendig sind. Schauen wir uns das Ganze einmal im Detail an.
Die Magenschleimhaut ist die innerste Schicht des Magens und hat zwei wichtige Funktionen: Sie produziert den Magensaft und schützt gleichzeitig die Magenwand vor dieser aggressiven Flüssigkeit. Unter der Magenschleimhaut befindet sich eine Bindegewebsschicht, welche der Magenwand Stabilität verleiht. Darunter liegt eine Muskelschicht, verantwortlich für die Kontraktionen des Magens und somit für den Weitertransport des Speisebreis.
Mikroskopisch kleine Drüsen in den Epithelzellen der Magenschleimhaut produzieren Magensaft und Salzsäure für die Verdauung von Eiweiß und die optimale Aufnahme weiterer Nährstoffe. Andere spezialisierte Zellen setzen bestimmte Enzyme (Pepsinogene) frei, die im sauren Milieu des Magens aktiviert werden und Pepsin für die Eiweißverdauung bilden. Der Magen produziert außerdem Hormone, die viele Verdauungsvorgänge steuern und ein Eiweiß namens Intrinsic-Factor, der für die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm erforderlich ist.
Wichtig zu wissen: Die Bildung des Intrinsic-Faktors nimmt mit zunehmendem Alter ab. Dadurch steigt bei älteren Menschen das Risiko eines Vitamin-B12-Mangels.
Wie wird der Magen geschützt?
Die Magenwand muss ausreichend geschützt werden, denn die Magensäure ist sehr aggressiv. Damit sich der Magen durch die Säure nicht selbst verdaut, ist er innen mit einer Schleimschicht ausgekleidet, gebildet von der darunter liegenden Magenschleimhaut. Die Magenschleimhaut besteht aus einem geschlossenen Verband von Epithelzellen, der durch die schützende Schleimschicht keinen direkten Kontakt mit dem sauren Mageninhalt hat. Die Epithelzellen sind außerdem durch Tight Junctions fest miteinander verbunden – spezialisierte Zellverbindungen, die den unkontrollierten Durchtritt von Flüssigkeiten und Molekülen zwischen den Zellen verhindern und so die Integrität von Geweben wie der Magenschleimhaut aufrechterhalten.
Wichtig für die Unversehrtheit der Magenschleimhaut ist auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aggressiven Faktoren wie der Magensäure und schützenden Faktoren wie dem Magenschleim. Ist dieses Gleichgewicht gestört, zum Beispiel weil der Körper zu viel Magensäure produziert oder die Schleimschicht beeinträchtigt ist, kann es zu Verletzungen der Magenwand oder sogar zu Geschwüren kommen.
Der Darm: Wie ist er aufgebaut und wie funktioniert er?
Der Darm wird in Dünndarm, Dickdarm und Enddarm unterteilt. Die einzelnen Abschnitte des Dünndarms sind der Zwölffingerdarm, der Leerdarm und der Krummdarm. Beim Dickdarm unterscheidet man Blinddarm, Grimmdarm und Mastdarm.
Die Wände von Dünn- und Dickdarm bestehen aus Schleimhaut, Bindegewebe und Muskulatur. Charakteristisch ist die Faltung der Darmschleimhaut, auf der sich fingerförmige Ausstülpungen, die Zotten, befinden. Im Gegensatz zur Magenschleimhaut besitzt das Darmepithel dadurch eine „offene“ Zellstruktur, die den direkten Kontakt mit dem Darminhalt ermöglicht. Die Zotten der Dünndarmwand tragen an ihrer Oberfläche weitere, sehr feine Ausstülpungen, die so genannten Mikrovilli, welche die Zelloberfläche zusätzlich vergrößern. Durch die Faltung der Schleimhaut, die Darmzotten und die Mikrovilli entsteht im Dünndarm eine enorm vergrößerte Resorptionsfläche: Da die Nahrung über viele Stunden im Dünndarm verweilt, können die Nährstoffe optimal ins Blut und zu allen Körperzellen gelangen. Im Dickdarm fehlen die Zotten, es sind aber Mikrovilli auf den Epithelzellen vorhanden, wenn auch nicht so ausgeprägt wie im Dünndarm.
Die Hauptaufgabe des Dünndarms besteht darin, die teilweise verdaute Nahrung aus dem Magen in für den Körper verwertbare Nährstoffe umzuwandeln. Verdauungssäfte aus Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse fließen dafür in den Zwölffingerdarm und unterstützen dort die weitere Verdauung und Resorption. Von hier aus gelangen die Nährstoffe ins Blut und zu allen Organen des Körpers.
Im Dickdarm werden die unverdaulichen Nahrungsreste durch verschiedene Prozesse zersetzt, unter anderem durch die Tätigkeit von Billionen von Bakterien. Bakterien besiedeln den Dickdarm besonders zahlreich und bilden die wichtige Darmflora (Mikrobiota) des Menschen. Sie hilft bei der Verdauung und produziert auch einige Vitamine. Darüber hinaus schützt die Darmflora vor manchen gefährlichen Keimen.
Der Darminhalt wird im Dickdarm durch Entzug von Wasser und Mineralstoffen (Elektrolyten) eingedickt. Dadurch wird der Nahrungsbrei allmählich fester und schließlich zu Stuhl. Gleichzeitig wird Schleim hinzugefügt, der den Stuhl gleitfähiger macht. Die Darmmuskulatur transportiert den Stuhl in Richtung After, wo er schließlich ausgeschieden wird.
Welche Schutzfunktionen besitzt der Darm?
Der Darm verfügt über drei Schutzebenen, die miteinander in Wechselwirkung stehen: die Darmflora, die Darmschleimhaut und das darmassoziierte Immunsystem. Zusammen bilden sie die Darmbarriere, die reguliert, was in unseren Körper eindringen darf und was nicht.
- Die Darmflora umfasst eine Vielzahl von Mikroorganismen, die sich vor allem im Dickdarm ansiedeln. Dort konkurrieren die „guten“ Bakterien mit schädlichen Keimen um Nährstoffe und Platz und erschweren ihnen damit das Gedeihen im Darm. Außerdem stimuliert die Darmflora das Immunsystem direkt: Der ständige Austausch zwischen Darmbakterien und den im Darm ansässigen Immunzellen trainiert die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems und stärkt so die Abwehrkräfte des Körpers.
- Obwohl die Darmschleimhaut in ständigem Kontakt mit dem Darminhalt steht, muss sie eine wirksame Schutzbarriere gegen unerwünschte Eindringlinge bilden, die mit der Nahrung aufgenommen wurden. Die Epithelzellen der Darmschleimhaut liegen daher dicht nebeneinander und sind zusätzlich durch Zellkontakte, die bereits erwähnten Tight Junctions, miteinander verbunden.
- Das darmassoziierte Immunsystem schützt die Darmschleimhaut vor dem Eindringen schädlicher Stoffe und Mikroorganismen. Außerdem verhindert es eine überschießende Reaktion auf harmlose körperfremde Stoffe, die täglich durch die Nahrungsaufnahme mit der Darmwand in Kontakt kommen.
Die Darmbarriere funktioniert im Normalfall gut. Dennoch kann sie durch bestimmte Störungen beeinträchtigt werden. Beispiele sind das Leaky-Gut-Syndrom oder entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Erkrankungen des Verdauungstrakts
Die Ursachen für Magen-Darm-Erkrankungen sind vielfältig. Häufig stecken Entzündungen oder Infektionen des Verdauungstraktes dahinter. In vielen Fällen ist die Schleimhaut von Magen und Darm betroffen, die durch bakterielle und virale Erreger, falsche Ernährungsgewohnheiten (zum Beispiel sehr fettige und zuckerhaltige Speisen, erhöhter Alkoholkonsum), Stress oder Medikamente angegriffen werden kann.
Hier einige Beispiele für Erkrankungen, die auf eine Schädigung der Schleimhaut im Verdauungstrakt zurückzuführen sind:
- Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie entsteht, wenn die Schutzbarriere der Magenschleimhaut geschädigt ist, zum Beispiel durch ein Ungleichgewicht zwischen der Magensäure und der den Magen schützenden Schleimhaut. Häufige Symptome einer akuten Gastritis sind Magen- und Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit.
- Magengeschwüre sind entzündliche Veränderungen der Magenschleimhaut. Auch sie entstehen durch ein gestörtes Gleichgewicht zwischen aggressiven Faktoren wie der Salzsäure im Magen und den Schutzmechanismen der Magenschleimhaut. Häufige Verursacher von Magengeschwüren sind Infektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori oder die übermäßige Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID).
- Beim Leaky-Gut-Syndrom (deutsch „Syndrom des durchlässigen Darms“) ist die Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört. Dadurch können Bakterien und Toxine aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und systemische Entzündungen begünstigen.
- Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die sich im Verlauf und in den betroffenen Bereichen des Verdauungstraktes unterscheiden, aber ähnliche Ursachen und Symptome haben. Typische Beschwerden sind zum Beispiel Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen. Ursache ist häufig eine Fehlsteuerung des darmassoziierten Immunsystems – der Darm reagiert übermäßig auf Stoffe, die er eigentlich toleriert.
- Das Reizdarmsyndrom ist eine Funktionsstörung des Darms, die sich durch anhaltende Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall oder Verstopfung äußert. Als mögliche Ursachen werden eine Überempfindlichkeit der Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur, Veränderungen der Darmflora und Entzündungen der Darmschleimhaut vermutet.
- Bei der Refluxkrankheit, auch gastroösophageale Refluxkrankheit genannt, fließt wiederholt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Dies kann die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre schädigen, da sie im Gegensatz zum Magen nicht vor der Magensäure geschützt ist. Häufige Symptome sind Sodbrennen (Brennen hinter dem Brustbein), saures Aufstoßen und Schmerzen im Oberbauch.
So vielfältig wie die Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sind auch die Ansätze zu ihrer Behandlung. Die konventionelle Medizin konzentriert sich meist darauf, mit unterschiedlichen Medikamenten die Symptome von Magen-Darm-Erkrankungen zu lindern. Wichtig ist aber auch, die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und möglichst dauerhaft zu vermeiden. Dabei können Mikronährstoffe eine wertvolle Unterstützung bieten, wie im Folgenden näher erläutert wird.
Natürliche Hilfe für Magen und Darm
Wer Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt hat, verträgt viele Lebensmittel nicht. Dann kann es helfen, die Ernährung auf eine magen- und darmfreundliche Kost umzustellen. Empfehlenswert ist eine mikronährstoff- und ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Auch probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut unterstützen die Verdauung. Zusätzlich kann eine ergänzende Mikronährstoff-Zufuhr die Zellen des Verdauungstrakts mit den notwendigen Faktoren versorgen, die für den Erhalt und die Regeneration der Magen- und Darmschleimhaut notwendig sind.
Einige wichtige Komponenten, die sich in den Untersuchungen des Dr. Rath Forschungsinstituts zur Magen-Darm-Gesundheit als besonders nützlich erwiesen haben, sind folgende:
- L-Glutamin ist die am häufigsten vorkommende Aminosäure im Körper. Sie kann sowohl vom Körper selbst hergestellt als auch über die Nahrung aufgenommen werden. Im Magen-Darm-Trakt unterstützt L-Glutamin die Bildung und Reparatur der Schleimhäute. Studien zufolge kann Glutamin die Heilung von geschädigtem Darmepithelgewebe fördern.
- Vitamin C unterstützt die Regeneration der Magenschleimhaut und verbessert die Nährstoffaufnahme durch die Verdauungsorgane. Ascorbinsäure spielt zusammen mit den Aminosäuren Lysin und Prolin auch eine zentrale Rolle bei der Synthese von Kollagen, dem wichtigsten Strukturprotein des Bindegewebes. Bindegewebe hat vor allem füllende und stützende Funktionen für das Epithelgewebe. Auf diese Weise bildet es eine wirksame Barriere, die den Magen und den Darm vor Giftstoffen und Bakterien schützt.
- Folsäure schützt die Magenschleimhaut bei vermindertem Magensäuregehalt, wie er beispielsweise durch die Einnahme von Antibiotika und Antazida (säureneutralisierende Medikamente) oder den Konsum von Alkohol und Zigaretten entsteht. Symptome eines Magensäuremangels sind zum Beispiel Blähungen, Übelkeit, Sodbrennen und Durchfall. Außerdem wirkt Folsäure entzündungshemmend und unterstützt die Neubildung der Schleimhautzellen. Dadurch heilen Geschwüre schneller. Folsäure ist auch wichtig für die Bildung neuer Blutgefäße. Diese versorgen die geschädigte Magenschleimhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff und unterstützen somit deren Regeneration.
- In Ingwer sind Gingerole enthalten, bioaktive Pflanzenstoffe, die unter anderem entzündungshemmende Eigenschaften haben. Diese machen Ingwer zu einem wirksamen Mittel gegen Entzündungen bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, Gastritis und gastroösophagealem Reflux. Außerdem zeigt der Verzehr von Ingwer positive Effekte auf die Darmflora.
- Pfefferminze hilft bei Blähungen, Bauchkrämpfen und übermäßiger Gasbildung im Magen-Darm-Bereich. Das ist besonders für Menschen mit Reizdarmsyndrom von Vorteil. Außerdem reguliert die traditionelle Heilpflanze die Darmtätigkeit und fördert das Wohlbefinden bei Verdauungsbeschwerden. Die Wirkungen sind unter anderem auf die in den Pfefferminzblättern enthaltenen Flavonoide zurückzuführen.
- Betain ist eine natürliche verdauungsfördernde Substanz, die in Lebensmitteln wie Rüben, Spinat und Vollkorngetreide vorkommt. Durch die Verbindung von Betain mit Salzsäure entsteht Betain-Hydrochlorid, eine saure Form von Betain. Diese ähnelt der natürlichen Magensäure und kann zur Erhöhung des Säuregehalts im Magen beitragen. Dadurch wird das Verdauungsenzym Pepsin besser aktiviert, das für die Eiweißverdauung wichtig ist. Eine verbesserte Eiweißverdauung durch Betain-Hydrochlorid kann Entzündungsreaktionen im Körper reduzieren, die mit Darmerkrankungen wie dem Leaky-Gut-Syndrom im Zusammenhang stehen.
- Papain und Bromelain sind natürliche Verdauungsenzyme, die Eiweiße in kleinere Bestandteile bis hin zu Aminosäuren zerlegen. Wenn die Nahrung im Verdauungstrakt nicht richtig aufgespalten wird, können Beschwerden wie Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Schwindel und Übelkeit auftreten. Diese Symptome sind nicht nur unangenehm, sondern können auch Vorboten ernsthafterer Probleme sein. Denn unverdaute Nahrungsbestandteile können in die Blutbahn gelangen und im ganzen Körper chronische Entzündungen auslösen, die auch zum Entstehen vieler anderer Erkrankungen beitragen.
- Vitamin D erhöht die Produktion von Proteinen, die für die Bildung von Tight Junctions erforderlich sind. Tight Junctions bilden eine zusammenhängende Barriere innerhalb der Epithelzellen. Wird diese Zellschicht geschädigt, kann es zum Leaky-Gut-Syndrom kommen. Vitamin D kann auch die Produktion von Entzündungsfaktoren reduzieren, die bei bakteriellen Infektionen vermehrt gebildet werden. Eine Infektion mit Helicobacter pylori ist eine häufige Ursache für eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut. Daraus kann sich eine Gastritis oder ein Magengeschwür entwickeln.
- Auch Kurkuma, Grüntee-Extrakt, Resveratrol, Quercetin sowie Extrakte aus Kreuzblütlern wirken sich positiv auf die Gesundheit von Magen und Darm aus. Kurkuma enthält Curcumin, das die Magenschleimhaut schützt und beispielsweise die Heilung von Magengeschwüren fördert. Grüntee-Extrakt, der reich an Polyphenolen wie EGCG ist, reduziert Entzündungen im Magen natürlich und hemmt das Wachstum schädlicher Bakterien im Verdauungstrakt. Dadurch wird das Gleichgewicht der Darmflora wiederhergestellt. Auch das in Trauben und Beeren enthaltene Resveratrol schützt die Magenschleimhaut und fördert die Magen-Darm-Gesundheit. Quercetin, ein Flavonoid, reduziert entzündungsfördernde Stoffe und stärkt die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Kreuzblütler wie Brokkoli enthalten Sulforaphan, das chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut entgegenwirkt und so langfristig zur Gesundheit des Magen-Darm-Trakts beiträgt.
- Probiotika sind lebende Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien, die einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung eines gesunden Darm-Mikrobioms leisten. Sie können über die Nahrung aufgenommen werden, zum Beispiel über fermentiertes Gemüse oder Sauermilchprodukte, und sind in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Positive Effekte wurden unter anderem beim Reizdarmsyndrom, bei Durchfallerkrankungen sowie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen festgestellt.
Einfach ein gutes Bauchgefühl
Viele Menschen haben regelmäßig mit unangenehmen Verdauungsproblemen wie Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen und Durchfall zu kämpfen. Oft sind die Ursachen harmlos. Aber es können auch ernsthafte Erkrankungen hinter Magen-Darm-Beschwerden stecken, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf das Risiko, an Verdauungsstörungen zu erkranken. Viel saisonales Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, Milchprodukte und fermentierte Lebensmittel sind eine gute Basis für einen gut funktionierenden Verdauungstrakt. Mit ergänzenden Mikronährstoffen können wir die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts aber noch gezielter unterstützen. Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und andere natürliche Substanzen fördern die Zellneubildung im Verdauungstrakt, wirken entzündungshemmend und schützen die Schleimhäute von Magen und Darm.
Referenzen und weitere Literatur zum Thema
Dr. Rath Health Foundation. (12. April 2024). Gastritis. Dr. Rath Gesundheitsbrief. https://issuu.com/drrath/docs/136_gbrief_04_april_2024_gastritis
Dr. Rath Health Foundation. (23. Dezember 2023). Colitis ulcerosa. Dr. Rath Gesundheitsbrief. https://issuu.com/drrath/docs/132_gbrief_23_dezember_2023_colitis_ulcerosa
Dr. Rath Health Foundation. (14. Juli 2023). Probiotika: Unverzichtbar für die Gesundheit. https://www.dr-rath-foundation.org/2023/07/probiotika-unverzichtbar-fuer-die-gesundheit/?lang=de
Dr. Rath Health Foundation. (11. Dezember 2018). Neue Metaanalyse empfiehlt Vitamin D bei Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen. https://www.dr-rath-foundation.org/2018/12/new-meta-analysis-recommends-vitamin-d-in-treatment-of-inflammatory-bowel-disease/?lang=de
Sun, Y. G. Zhang. Vitamin D Receptor Influences Intestinal Barriers in Health and Disease. Cells. 2022 Mar 27;11(7):1129. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8997406/