Stell dir vor, dein Körper führt plötzlich mitten im Verdauungstrakt einen stillen Kampf. Kein Warnsignal, keine erkennbare Ursache, aber die Entzündung ist in vollem Gange: Das ist Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vor allem in den westlichen Ländern immer mehr Menschen betrifft. Sie zeigt, wie eng unser Lebensstil mit unserer Gesundheit verknüpft ist.
Morbus Crohn tritt meist im Alter von 15 bis 35 Jahren erstmals auf, kann jedoch Menschen jeden Alters betreffen. Die Symptome sind vielfältig und reichen von chronischem Durchfall und krampfartigen Bauchschmerzen bis hin zu Fisteln, Abszessen und schweren Komplikationen wie Darmverschlüssen.
Morbus Crohn bleibt jedoch nicht auf den Verdauungstrakt beschränkt. Gelenkentzündungen, Hautveränderungen, Augenprobleme und sogar Beeinträchtigungen von Leber und Gallenwegen können hinzukommen. Viele Betroffene leiden auch unter den Folgen eines Nährstoffmangels: Ist der Darm akut entzündet, ist die Nährstoffaufnahme gestört. Zudem werden bei Durchfall wichtige Nährstoffe aus dem Körper ausgeschwemmt. Anämie (Blutarmut), ständige Müdigkeit, Gewichtsverlust und Osteoporose sind häufige Begleiterscheinungen. Eine interessante Beobachtung: Bis zu 40 Prozent aller Patienten mit Morbus Crohn weisen Probleme mit dem Knochenstoffwechsel auf.
Die genauen Ursachen von Morbus Crohn sind noch nicht vollständig geklärt. Genetische Veranlagung spielt eine Rolle, ebenso wie Umweltfaktoren, ein gestörtes Darmmikrobiom und ein überreagierendes Immunsystem. Auch chronischer Stress und psychische Belastungen können das Risiko erhöhen.
Was also tun? Die Behandlung richtet sich nach dem individuellen Krankheitsverlauf. Neben entzündungsunterdrückenden Medikamenten und – in schweren Fällen – operativen Eingriffen nutzt die konventionelle Medizin auch begleitende ernährungstherapeutische Maßnahmen – besonders in der so genannten Remissionsphase, wenn die Symptome der Krankheit vorübergehend oder andauernd zum Stillstand kommen.
Bei einem entzündeten Darm ist eine gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen wichtig, um Nährstoffdefizite auszugleichen, den Körper zu stärken und das Risiko eines erneuten Schubs zu reduzieren. Die Zellular-Medizin und Naturheilforschung hat vor allem die folgenden Mikronährstoffe als wichtige Elemente einer darmgesunden Ernährung identifiziert:
Vitamin D ist essenziell für das Immunsystem und die Knochengesundheit. Ein Mangel kann nicht nur Infektionen begünstigen, sondern auch die Gefahr von Osteoporose erhöhen. Vitamin C und Zink wirken entzündungshemmend und fördern die Regeneration der Darmschleimhaut. Eisen, Folsäure und Vitamin B12 spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutbildung und der Zellgesundheit. Ihre Aufnahme ist bei Morbus Crohn häufig gestört, was zu Anämie und Erschöpfung führen kann. Magnesium und Kalzium sind nicht nur für die Knochen und Muskelfunktion essenziell, sondern helfen auch, die durch chronische Durchfälle ausgelaugten Reserven wieder aufzufüllen. Daher ist ein Multi-Präparat, welches die genannten Mikronährstoffe enthält, sehr zu empfehlen.
Doch nicht nur Vitamine und Mineralstoffe zählen: Die Darmflora, die bei Morbus Crohn oft aus dem Gleichgewicht gerät, kann durch Probiotika und präbiotische Ballaststoffe unterstützt werden. Diese fördern eine gesunde Darmumgebung, stärken die Barrierefunktion der Darmschleimhaut und lindern Entzündungen. Für Betroffene gibt es speziell abgestimmte Präparate, die eine Vielzahl dieser essenziellen Mikronährstoffe in optimaler Dosierung und Kombination bieten. Sie stärken das Immunsystem, fördern die Energieversorgung der Zellen und unterstützen die Regeneration des Darms – eine wichtige Grundlage, um langfristig die Lebensqualität zu verbessern und neuen Krankheitsschüben vorzubeugen.
In der Remissionsphase lässt sich der Darm gezielt unterstützen, indem man täglich eine ausgewogene Menge an Ballaststoffen integriert. Besonders empfehlenswert sind Beta-Glucane aus Hafer, Chitosan, Flohsamenschalen und Pektine. Diese Vielfalt bietet dem Darm eine optimale Versorgung mit unterschiedlichen Ballaststoffen und fördert das Wachstum einer gesunden Darmflora.
Die richtige Ernährung und eine gezielte Mikronährstoffversorgung sind also keine bloße Ergänzung, sondern ein zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Therapie bei Morbus Crohn. Sie schenken Betroffenen mehr Kraft und Energie und geben ihnen darüber hinaus das Gefühl zurück, die Krankheit aktiv beeinflussen zu können – ein wichtiger Schritt hin zu einem besseren Leben.
Referenz
Deutsches Ärzteblatt. (o. D.). Osteopenie und Osteoporose bei Morbus Crohn. https://www.aerzteblatt.de/archiv/36171/Osteopenie-und-Osteoporose-bei-Morbus-Crohn