Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Sonnenschein und hohe Temperaturen erfreuen das Gemüt und laden zu Unternehmungen in der Natur ein. Aber nicht jeder sieht den warmen Monaten so entspannt entgegen. Herumfliegende Pflanzenpollen können bei empfindlichen Menschen einen allergischen Schnupfen auslösen und den Sommer zu einer echten Belastungsprobe werden lassen. Doch keine Sorge: Mikronährstoffe sind die natürlichen Helfer in der Not, wenn die Pollenallergie wieder akut wird. Welche Vitamine, Mineral- und Pflanzenstoffe Heuschnupfenbeschwerden am besten lindern und Allergikern die Pollensaison erträglicher machen können, erfahren Sie hier.
Immer wieder Heuschnupfen
Jedes Jahr im Frühling beginnt für viele Menschen die Heuschnupfensaison, die meist bis in den Spätsommer hinein andauert. Heuschnupfen ist eine Form der Allergie, die durch Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Kräutern ausgelöst wird. Die Pollen gelangen über die Atemluft in den Körper und verursachen bei den Betroffenen vorwiegend typische Schnupfenbeschwerden: verstopfte und laufende Nase, Niesreiz, tränende und brennende Augen. Deshalb wird die Pollenallergie auch als allergischer Schnupfen oder allergische Rhinitis bezeichnet. Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Husten und Atemnot sind weitere mögliche Symptome. Ohne rechtzeitige Gegenmaßnahmen besteht zudem die Gefahr, dass sich aus einem allergischen Schnupfen ein allergisches Asthma entwickelt.
Heuschnupfenpatienten reagieren immer auf die Pollen spezifischer Pflanzen, die jeweils zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr blühen. Auch Reaktionen auf Pollen mehrerer Pflanzen sind möglich. So kann es bei manchen Betroffenen mehrmals im Jahr zu Heuschnupfenbeschwerden kommen. Beginnt die Blüte der allergieauslösenden Pflanzen dann noch früher oder endet später als üblich, können Allergiesymptome sogar fast das ganze Jahr über auftreten.
Besonders belastend kann es sein, wenn zusätzlich eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte pflanzliche Lebensmittel besteht. Dieses Phänomen wird als Kreuzallergie bezeichnet. So reagieren einige Heuschnupfenpatienten, die auf Birken-, Erlen- oder Haselnusspollen allergisch sind, z. B. auch auf Äpfel, Aprikosen, Birnen, Mandeln, Sellerie oder Walnüsse. Bei einer Gräserpollenallergie werden häufig Reaktionen auf beispielsweise Erdnüsse, Roggen, Soja und Tomaten beobachtet.
Was passiert bei einer allergischen Reaktion?
Allergische Beschwerden entstehen, wenn das Immunsystem eigentlich harmlose Stoffe fälschlicherweise als Bedrohung erkennt und übermäßig bekämpft. Vereinfacht ausgedrückt läuft das so ab: Gelangt ein solcher Stoff, ein so genanntes Allergen, in den Körper, antwortet das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion: Nach dem ersten Kontakt bildet es bestimmte Abwehrstoffe, so genannte IgE-Antikörper, um das Allergen, z. B. Birkenpollen, zu bekämpfen. Diesen Vorgang nennt man Sensibilisierung, d. h. der Mensch wird empfindlicher gegenüber dem allergieauslösenden Stoff. Kommt es später zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, binden sich die IgE-Antikörper an Mastzellen, die ebenfalls zum Immunsystem gehören und vor allem in den Schleimhäuten der Luftwege, der Nase, des Darms und der Haut lokalisiert sind. Die Mastzellen schütten dann Entzündungshormone aus, darunter das Gewebshormon Histamin, das die typischen zuvor beschriebenen Allergiebeschwerden auslöst. Da die allergische Reaktion beim Heuschnupfen innerhalb von Sekunden auftritt, wird er dem so genannten Soforttyp, auch Allergietyp I genannt, zugeordnet.
Was sind die Risikofaktoren für eine Allergie?
Warum manche Menschen allergisch auf Blütenstaub reagieren, ist in der Welt der Medizin weitgehend unklar. In Familien besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Kinder von Allergikern an Allergien erkranken. In 30 bis 50 Prozent der Fälle geht man von einer Veranlagung aus. Hier ist noch weitere Forschung notwendig. Es sind jedoch einige greifbarere Risikofaktoren bekannt, die im Zusammenspiel eine Pollenallergie auslösen können.
Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung machen Allergien wahrscheinlicher. Denn eingeatmete Schadstoffe können das Gewebe der Atemwege schädigen, wodurch diese anfälliger für eindringende Allergene werden. Außerdem wird vermutet, dass Pflanzen unter dem Einfluss von Luftschadstoffen Pollen bilden, die leichter Allergien hervorrufen können.
Das Allergierisiko scheint zudem durch hohe Hygienestandards im Alltag zu steigen. Ist das Immunsystem unterfordert oder „untrainiert“, weil es wegen übertriebener Sauberkeit keine Krankheitserreger oder Fremdkörper bekämpfen muss, wehrt es sich übermäßig gegen an sich harmlose Stoffe.
So wird eine Pollenallergie festgestellt
Mit einem Allergietest kann der Arzt Heuschnupfen nachweisen und das Allergen identifizieren. Eine der gebräuchlichsten Methoden zur Diagnose von Allergien ist der Pricktest, bei dem verschiedene Allergene, darunter auch Pollenextrakte, auf den Unterarm oder Rücken aufgetragen und die Haut leicht angeritzt wird. Reagiert die Person auf einen oder mehrere dieser Stoffe allergisch, so rötet sich die Hautstelle nach wenigen Minuten, schwillt leicht an und juckt.
Bei Bedarf werden auch Blutuntersuchungen durchgeführt, bei denen spezifische Antikörper im Blut nachgewiesen werden, die das Immunsystem als Reaktion auf ein Allergen bildet. In Einzelfällen kann zur Diagnosestellung ein Provokationstest notwendig sein. Dazu wird in spezialisierten allergologischen Zentren durch Kontakt mit dem vermuteten Allergen unter kontrollierten Bedingungen eine allergische Reaktion hervorgerufen.
Pollenallergie – was nun?
Ist das Allergen identifiziert oder die Allergie bestätigt, sollte der Kontakt mit der allergieauslösenden Substanz so gut es geht vermieden werden. Dies ist bei Heuschnupfen zwar nur in begrenztem Maße möglich, da Pollen in der Atemluft vorhanden sind. Dennoch kann die Pollenbelastung durch bestimmte Verhaltensweisen etwas reduziert werden. So ist es ratsam, sich an Tagen mit erhöhtem Allergierisiko möglichst wenig im Freien aufzuhalten. Im Haus oder in der Wohnung hilft regelmäßiges feuchtes Wischen von Böden und Oberflächen, die Pollenbelastung zu verringern. Gelüftet wird am besten nach Regenfällen. Dann ist die Pollenkonzentration in der Luft in der Regel am niedrigsten. Ein Luftfilter im Schlafzimmer und Pollenschutzgitter vor den Fenstern können Blütenstaub fernhalten und für Erleichterung sorgen. Außerdem ist es ratsam, sich vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen.
Sind die Heuschnupfenbeschwerden trotz aller Maßnahmen zu stark, entscheiden sich viele Pollenallergiker für die Einnahme von Medikamenten. Mittel der ersten Wahl sind Antihistaminika, welche die Freisetzung von Histamin blockieren, sowie Kortison in Form von Nasen- oder Inhalationssprays. Wie die meisten synthetischen Arzneimittel können diese Präparate jedoch zahlreiche Nebenwirkungen haben. Mögliche Nebeneffekte von Antihistaminika sind Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Schwindel. Bei der Behandlung mit Kortison kann es zu einer Abnahme der Knochendichte, Gewichtszunahme, Blutdruckerhöhung, Sehstörungen und neurologischen Veränderungen kommen. Deshalb kann es sich für Heuschnupfengeplagte lohnen, natürliche Alternativen zu prüfen, bevor sie vorschnell zu Tabletten, Sprays oder Tropfen aus der Apotheke greifen.
Allergischen Schnupfen natürlich lindern und vermeiden
Heuschnupfenbeschwerden lassen sich in vielen Fällen gut auf natürliche Weise lindern. Viele Allergiker schwören auf Hausmittel. Gesichtsdampfbäder mit ätherischen Ölen, ein kühlendes Tuch auf den geschlossenen Augen, Nasenspray mit Meerwasser, Brennnessel- und Malventee, ein Esslöffel Schwarzkümmelöl vor jeder Mahlzeit oder ein Glas Wasser mit zwei Teelöffeln Apfelessig sind nur einige der vielen traditionellen Methoden, die bei Heuschnupfen helfen sollen. Eindeutig wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit der meisten Hausmittel jedoch nicht.
Anders sieht es bei den Mikronährstoffen aus, die seit Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sind. Mikronährstoffe können dafür sorgen, dass die allergische Reaktion des Immunsystems schwächer ausfällt und die Beschwerden weniger stark sind. Ihre Wirkung beruht im Wesentlichen auf folgenden Mechanismen:
Unterstützung des Immunsystems
Allergien entstehen, wie bereits beschrieben, durch ein fehlgeleitetes Immunsystem, das auf harmlose Stoffe überempfindlich reagiert. Ziel einer erfolgreichen Behandlung und Vorbeugung von Heuschnupfen muss daher die Regulation und Stabilisierung des Immunsystems sein. Durch die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen wie Vitamin C, B-Vitaminen, Zink und Selen sowie Polyphenolen, Flavonoiden und anderen bioaktiven Pflanzenstoffen kann das Immunsystem unterstützt und seine Reaktionsfähigkeit optimiert werden. Die Zell-Vitalstoffe steigern die Aktivität der Immunzellen und helfen bei der Beseitigung von Fremdstoffen. Dadurch ist das Immunsystem besser in der Lage, allergische Reaktionen abzuwehren oder deren Schwere zu reduzieren.
Stärkung und Schutz des Bindegewebes
Entscheidend für eine nachhaltige Allergiebekämpfung ist auch die Stabilisierung des Bindegewebes. Das Bindegewebe hat unter anderem die Aufgabe, eine Schutzbarriere gegen unerwünschte Eindringlinge zu bilden. Ist die Integrität des Bindegewebes gestört, besteht die Gefahr, dass Fremdstoffe in den Körper eindringen. Ursache dafür ist häufig eine chronische Unterversorgung mit Mikronährstoffen.
Kollagen ist der wichtigste Baustein des Bindegewebes und spielt eine zentrale Rolle für dessen Festigkeit und Struktur. Damit Kollagen gebildet werden kann, benötigt der Körper Vitamin C. Es sorgt für die Hydroxylierung der Aminosäuren Prolin und Lysin, die ebenfalls wichtige Bestandteile des Kollagens sind. Ohne ausreichende Mengen an Vitamin C kann die Bildung von stabilem Kollagen beeinträchtigt werden, was eine Schwächung des Bindegewebes zur Folge hat. In diesem Zusammenhang sind auch Arginin und Chondroitinsulfat zu nennen, ein natürlicher Bestandteil des Knorpelgewebes. All diese Zell-Vitalstoffe unterstützen die Bildung und Erhaltung eines gesunden und stabilen Bindegewebes, das eine starke Abwehrbarriere gegen Allergene bildet.
Entzündungshemmung
Allergien sind immer mit Entzündungsprozessen verbunden und werden daher zu den chronisch entzündlichen Erkrankungen gezählt. Entzündliche Prozesse im Körper können die Aktivität von Enzymen erhöhen, die im betroffenen Gewebe Kollagen abbauen. Umgekehrt werden durch die Zerstörung von Kollagen aber auch Entzündungen gefördert: Wird Kollagen abgebaut oder seine Produktion gehemmt, kann dies die Barrierefunktion des Bindegewebes beeinträchtigen, das Eindringen von Fremdstoffen erleichtern und damit Entzündungen begünstigen. Zell-Vitalstoffe wie Vitamin C, Lysin und Grüntee-Extrakt hemmen die Aktivität kollagenverdauender Enzyme, die an dieser allergischen Entzündungsreaktion beteiligt sind. Auf diese Weise kann die Entzündung wirksam beruhigt werden, was zu einer Linderung der allergischen Symptome führt.
Vitamin C, Grüntee-Extrakt, Quercetin, Calcium und andere Mikronährstoffe hemmen zudem die Produktion und Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen. Diese Botenstoffe, auch Entzündungsmediatoren genannt, sind maßgeblich an der Entstehung und Aufrechterhaltung allergischer Reaktionen beteiligt. Dazu gehört das bereits erwähnte Histamin, aber auch Prostaglandine, Zytokine und Leukotriene. Ihre Hemmung trägt dazu bei, die Entzündungsreaktion im Körper zu regulieren und die Allergiesymptome zu mildern.
Schutz vor freien Radikalen
Neben der direkten Unterstützung des Immunsystems und der Hemmung von Entzündungsreaktionen sind auch die antioxidativen Eigenschaften bestimmter Mikronährstoffe für die Behandlung von Allergien von Bedeutung. Vitamin C, Vitamin E, Zink, Selen, Beta-Carotin und einige Pflanzenstoffe neutralisieren freie Radikale und schützen so vor oxidativem Stress, der im Zusammenhang mit allergischen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielt, da er u. a. zu einem erhöhten Allergierisiko führt.
Den Sommer Schritt für Schritt zurückerobern
Für eine wirksame Vorbeugung und Behandlung von Allergien ist es im ersten Schritt wichtig, den Körper mit einer Grundversorgung an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Aminosäuren zu versorgen. Dies gewährleistet eine umfassende Nährstoffversorgung der Zellen und optimiert den Zellstoffwechsel. Danach sollte der Schwerpunkt auf den Schutz und die gesunde Funktion der Zellen gelegt werden. Hier können die oben genannten Mikronährstoffe, insbesondere Vitamin C, Polyphenole sowie die Aminosäuren Lysin, Prolin und Arginin, unterstützend wirken. Je nach individueller Stoffwechsellage kann eine zusätzliche Gabe der essentiellen Spurenelemente Zink und Selen sehr sinnvoll sein. Bei Bedarf sollte zudem die Zufuhrmenge von Vitamin C und Lysin angepasst und erhöht werden.
Zusammengefasst: Wer unter Heuschnupfen leidet, muss den Sommer nicht im Haus verbringen oder sich die volle Dröhnung synthetischer Pharma-Präparate geben. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einer ordentlichen Portion optimal zusammengestellter Mikronährstoffe können Allergiker die warmen Monate trotz Pollenflug genießen. Die Helfer aus der Natur stärken das Immunsystem, modulieren Entzündungsreaktionen, stabilisieren das Bindegewebe und schützen die Zellen vor oxidativem Stress. Sie sind daher ein zentrales Element, um Allergien ganzheitlich und nachhaltig zu behandeln und die Lebensqualität von Allergikern zu verbessern.
Referenzen
aha! Allergiezentrum Schweiz. (o. D.). Pollen und Luftschadstoffe. https://www.pollenundallergie.ch/polleninformationen/pollen-klima-luftschadstoffe/pollen-und-luftschadstoffe
Dr. Rath Health Foundation. (2010). Allergien und der besondere Wert von Zell-Vitalstoffen. (Dr. Rath Gesundheitsbrief.) https://issuu.com/drrath/docs/gesundheitsbrief_allergie_ausgabe08
Dr. Rath Health Foundation. (2010). Phytobiologika. Teil 1: Quercetin. (Dr. Rath Gesundheitsbrief.) https://issuu.com/drrath/docs/gesundheitsbrief_phyto-quercetin_au