Wenn sich der Kieferknochen zurückbildet, kann das die Zahngesundheit und das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Die Folgen reichen von Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen über ästhetische Einschränkungen bis hin zu Komplikationen beim Einsetzen von Zahnimplantaten. Dr. José Ignacio Calle Montes kennt diese Probleme aus seiner täglichen Arbeit in einer Zahnklinik im spanischen Blanes nur allzu gut. Vor ein paar Jahren hatte er einen Patienten mit einer komplizierten Wurzelfraktur, die zu einem erheblichen Knochenverlust im Oberkiefer geführt hatte. Der Zahn musste gezogen werden, und es war unklar, ob sich der Kieferknochen jemals wieder vollständig regenerieren würde. Dr. Calle Montes beschloss, bei der Behandlung einen anderen Weg zu gehen als in der Zahnmedizin üblich: Er verordnete dem Patienten spezielle Mikronährstoffkombinationen für den Erhalt und die Funktion von Knochen und Bindegewebe – mit beeindruckendem Erfolg …
Warum sich der Kieferknochen zurückbilden kann
Bevor wir uns den Fall aus der Praxis von Dr. Calle Montes genauer ansehen, werfen wir einen Blick auf das faszinierende Thema des Knochenauf- und -abbaus. Zunächst die Frage: Warum kann es überhaupt zum Rückgang des Kieferknochens kommen?
Die Ursachen für Knochenschwund im Kiefer können vielfältig sein. Eine der häufigsten ist, wie zuvor beschrieben, die Parodontitis, aber auch andere chronische Erkrankungen können eine Rolle spielen. Hier ist vor allem die Osteoporose zu nennen, bei der die Knochen durch eine verringerte Dichte weich und porös werden. In diesem Fall sind jedoch nicht Bakterien, sondern Veränderungen im Knochenstoffwechsel für den Abbau des Kieferknochengewebes verantwortlich. Auch die rheumatoide Arthritis kann zu Knochenverlust im Kiefer führen, da sie den Kieferknochen indirekt durch entzündliche Prozesse schädigen kann.
Verletzungen der Zähne sind eine weitere mögliche Ursache für Knochenverlust im Kiefer: Wenn ein Zahn gezogen werden muss, zum Beispiel weil die Wurzel gebrochen ist, kann es passieren, dass sich der Kieferknochen um den entfernten Zahn herum auflöst und an Volumen verliert. Dazu später mehr.
Unabhängig von den verschiedenen Ursachen gibt es Risikofaktoren, die den Knochenabbau im Kiefer fördern und beschleunigen. Eine wichtige Rolle spielt das Älterwerden. Denn mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte natürlicherweise ab, wovon auch der Kieferknochen betroffen sein kann. Bestimmte Medikamente können außerdem den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen und zu Knochenschwund führen. Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung des Zahnfleischgewebes, das dadurch schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird; freie Radikale entstehen, die das Gewebe schädigen. Die Festigkeit von Zahnfleisch und Kieferknochen nimmt dann ab, das Risiko für Knochenschwund steigt.
Hinzu kommt, dass jeder dieser Faktoren auch einen Verlust an essentiellen Mikronährstoffen zur Folge hat. Das kann auf Dauer dazu führen, dass die Knochen noch schneller an Substanz verlieren. Mikronährstoffmangel ist aber auch selbst ein Risikofaktor und eine der Ursachen für den Abbau des Kieferknochens.
Osteoporose im Kiefer
Das Knochengewebe, die besonders harte Form des Binde- und Stützgewebes, verändert sich im Laufe des Lebens ständig. Bei diesem als Knochenumbau bezeichneten Prozess wird altes Knochengewebe kontinuierlich durch neues ersetzt. Daran sind spezialisierte Zellen der Knochensubstanz beteiligt: Osteoblasten bauen Knochen auf, Osteoklasten bauen Knochen ab. Bis etwa zum 30. Lebensjahr überwiegt der Knochenaufbau und die Knochenmasse erreicht ihr Maximum. Ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse jährlich um einen geringen Prozentsatz ab. Wenn langfristig mehr Knochensubstanz abgebaut als aufgebaut wird, spricht man von Knochenschwund oder Osteoporose. Die Knochen verlieren dann an Stabilität und brechen leichter. Osteoporose kann alle Knochen im Körper betreffen, auch den Kieferknochen.
Der Auf- und Abbau von Knochen wird unter anderem durch verschiedene Hormone reguliert. Allerdings führt nicht nur eine Störung im Hormonstoffwechsel zu Osteoporose, sondern auch andere Faktoren, die den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen. Ein Mangel an Zell-Vitalstoffen, die für den optimalen Knochenaufbau benötigt werden, Bewegungsmangel, Rheuma, Morbus Crohn und andere entzündliche Erkrankungen sind häufig am Verlust der Knochenmasse beteiligt. Zu den Medikamenten, die Osteoporose verursachen, gehören Blutverdünner, Kortison und Antiepileptika. Auch Psychopharmaka und eine Strahlentherapie bei Krebs können Osteoporose verursachen oder verschlimmern.
Ohne Gegenmaßnahmen kann Osteoporose zu einer fortschreitenden Zerstörung des Kieferknochens und umgebenden Bindegewebes führen. Dadurch verlieren die Zähne ihren festen Halt im Kiefer und fallen im schlimmsten Fall aus.
Zahnverlust mit Folgen
Zahnverlust ist nicht nur eine Folge von Knochenschwund, sondern selbst ein wesentlicher Auslöser für den Abbau des Kieferknochens. Der Verlust von Zähnen kann durch Zahnerkrankungen wie Parodontitis oder Karies begünstigt werden. Außerdem kann es nach einem Schlag oder Sturz auf den Kiefer zu Zahn- oder Wurzelfrakturen kommen. Manchmal muss dann der betroffene Zahn entfernt werden. Wird der Kieferknochen an der betroffenen Stelle nicht mehr durch einen Zahn belastet, baut er sich mit der Zeit ab. Warum ist das so?
Unsere Knochen befinden sich, wie bereits erwähnt, in einem ständigen Umbau. Dieser kontinuierliche Prozess des Abbaus und der Neubildung von Knochengewebe sorgt dafür, dass die Knochen nicht nur ihre strukturelle Integrität behalten, sondern auch flexibel auf veränderte Anforderungen und Bedingungen reagieren können. Der Knochenumbau wird unter anderem durch mechanische Belastung reguliert. Im Kieferknochen erfolgt diese Belastung bei gesunden Zähnen durch den Kaudruck, der über die Zahnwurzel auf den Kiefer übertragen wird. Fällt diese Belastung weg, weil Zähne fehlen, so wird der Kieferknochen nicht mehr in ausreichendem Maße stimuliert und bildet sich über kurz oder lang zurück.
Weitere Gründe, warum sich der Kieferknochen nach einem Zahnverlust zurückbilden kann: Die Zahnwurzel trägt zur Blutversorgung des umliegenden Knochens bei. Fehlen ein oder mehrere Zähne, wird der Kiefer durch die verminderte Durchblutung nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, was den Knochenabbau zusätzlich beschleunigen kann. Zudem kann es nach einer Zahnextraktion zu einer Entzündung kommen, bei der kollagenauflösende Enzyme den umliegenden Knochen abbauen.
So werden Knochen wieder aufgebaut
Doch wie lässt sich der Abbau des Kieferknochens stoppen oder – besser noch – in Richtung eines normalen Knochenaufbaus umkehren? Zunächst ein Blick auf die konventionelle Herangehensweise: In der klassischen Zahnmedizin werden zum Aufbau des Kieferknochens meist synthetische Knochenersatzmaterialien, zum Beispiel aus Glaskeramik, verwendet oder körpereigener Knochen aus anderen Körperregionen entnommen und in den Kiefer eingesetzt. Dieser Eingriff wird oft durchgeführt, um geeignete Bedingungen für die Einpflanzung von Zahnimplantaten zu schaffen.
Obwohl der Kieferknochenaufbau heute zu den Standardeingriffen in der Zahnmedizin gehört, kann diese Prozedur mit Risiken verbunden sein. Mögliche Komplikationen sind Infektionen, Abstoßungsreaktionen und postoperative Schmerzen. Zudem sind die Kosten relativ hoch und die Heilungsdauer lang. Zum Glück bietet die Zellular-Medizin mit ihren zielgerichteten Mikronährstoffkombinationen auch hier eine sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Behandlungsmethode. Schauen wir uns das einmal genauer an.
Mikronährstoffe für stabile Knochen
Die wichtigste Funktion von Mikronährstoffen beim Knochenaufbau ist die Mineralisierung der Knochen. Dabei werden Mineralstoffe in die Knochenmatrix, die Grundsubstanz der Knochen, eingelagert, um deren Festigkeit und Stabilität zu erhöhen. Bestimmte Zell-Vitalstoffe sorgen dafür, dass die relevanten Mineralstoffe richtig in die Knochenstruktur eingebaut werden. Besonders wichtig sind dabei Calcium und Vitamin D: Calcium trägt zur Festigkeit und Stabilität der Knochen bei, Vitamin D unterstützt die Aufnahme und Verwertung von Calcium aus der Nahrung.
Ein weiterer entscheidender Aspekt des Knochenaufbaus ist die Förderung und der Erhalt der Knochensubstanz, die zu einem großen Teil aus Bindegewebsfasern, insbesondere Kollagen, besteht. Kollagen bildet eine Art biologisches Netz, das den ganzen Körper stützt und stabilisiert. Damit das Bindegewebe optimal aufgebaut werden kann, müssen bestimmte Zell-Vitalstoffe für die Kollagensynthese verfügbar sein. Von besonderer Bedeutung ist Vitamin C, das die Kollagenproduktion anregt. Auch die Aminosäuren Lysin und Prolin sind wichtige Bausteine des Bindegewebes und spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung von Kollagenfasern. Arginin, eine weitere Aminosäure, fördert ebenfalls die Kollagenproduktion und verbessert die Knochendichte. Zusammen mit Lysin optimiert Arginin auch die Aktivität der knochenaufbauenden Osteoblasten. Kupfer hilft dabei, die Kollagenfasern im Bindegewebe zu vernetzen und es dadurch zu festigen. Bor stabilisiert die Knochen und ist wichtig für den Calcium- und Magnesiumstoffwechsel. Vitamin K2 sorgt für die die Einlagerung von Calcium in die Knochen. Weitere Mikronährstoffe, die stabile und starke Knochen fördern, sind zum Beispiel die Vitamine B6 und B12, Phosphor, Mangan und Zink.
Oberstes Gebot bei der Anwendung von Mikronährstoffen: Auf die richtige Mischung kommt es an! Erst die Kombination der entscheidenden Mikronährstoffe nach wissenschaftlichen Kriterien schafft optimale Voraussetzungen für ein stabiles Knochengewebe. Das Dr. Rath Forschungsinstitut hat auf der Grundlage umfangreicher Studien Mikronährstoffkombinationen entwickelt, die den Knochenaufbau und die Kollagenproduktion ordentlich ankurbeln. Die Kombinationen haben sich auch in der Zahnarztpraxis von Dr. José Ignacio Calle Montes als außerordentlich wirksam erwiesen. Nicht unwesentlich für ihn und seine Patienten war die Tatsache, dass der hohe wissenschaftliche Standard bei der Entwicklung der Kombinationen auch von internationalen Patentbehörden bestätigt wurde – ein weltweit einmaliger Vorgang für die effektive Anwendung von Mikronährstoffen.
Die Zellular-Medizin macht es möglich
In der Zahnklink Clínica BioDental in Blanes an der Costa Brava gehören die Mikronährstoffkombinationen von Dr. Rath zur Standardtherapie. Die innovativen Nahrungsergänzungen sind das Mittel der Wahl bei einer Vielzahl von Parodontalerkrankungen. Auch zur Unterstützung des Knochenaufbaus nach Zahnextraktionen setzen Dr. Calle Montes und seine Kollegen sie ein.
Im vorliegenden Fall war das vorrangige Ziel der Mikronährstoffbehandlung klar definiert: Der Oberkieferknochen musste soweit regeneriert werden, dass ein Zahnimplantat eingesetzt werden konnte. Zur Erinnerung: Der Patient hatte eine Wurzelfraktur erlitten, die eine Extraktion des Zahnes erforderlich machte. Infolge des Zahnverlustes kam es zu einem beträchtlichen Abbau des Kieferknochens.
Dr. Calle Montes und sein Team entschieden sich für den ergänzenden Einsatz spezifischer Mikronährstoffkombinationen zur Unterstützung des Knochenaufbaus – und das mit Erfolg: Durch die gezielte und regelmäßige Gabe der Mikronährstoffe konnte der Kieferknochen komplikationslos aufgebaut und stabilisiert werden. Damit war der Weg frei für die erfolgreiche Implantation des Zahnersatzes. Während der Behandlung wurde die Regeneration des Knochengewebes regelmäßig durch Röntgenaufnahmen überwacht.
Der zellularmedizinische Ansatz wird von den Patienten der Zahnklinik in Blanes äußerst positiv aufgenommen. Viele schätzen die Möglichkeit, den Kieferknochen auf natürliche Weise mit Zell-Vitalstoffen zu unterstützen, anstatt sich vorschnell einem chirurgischen Eingriff unterziehen zu müssen.
„Wenn ein Eingriff notwendig ist, wird er durchgeführt, aber wenn er vermieden werden kann, umso besser. Darüber sind sich hier alle einig“, sagt Dr. Calle Montes. „Zudem helfen Mikronährstoffe auch bei vielen anderen Gesundheitsproblemen. Dass wir dieses Wissen so erfolgreich nutzen können, ist das große Verdienst von Dr. Rath.“
Referenzen
Dr. Rath Health Foundation. (2018). Osteoporose natürlich vorbeugen und ohne Medikamente kontrollieren. Dr. Rath Health Foundation. Abgerufen 29.07.2024, von https://www.dr-rath-foundation.org/2018/09/how-to-prevent-and-control-osteoporosis-naturally-without-drugs/?lang=de
Jamdar et al. Reduction in tibial shaft fracture healing time with essential nutrient supplementation containing ascorbic acid, lysine, and proline. J Altern Complement Med. 2004; 10(6): 915-916. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15729747/
Shi et al. Different multi-nutrient formulations support calcification process in human bone cells. (2019). JCM&NH. https://jcmnh.org/2019/07/25/different-multi-nutrient-formulations-support-calcification-process-in-human-bone-cells