Die auf den vorangegangenen Seiten beschriebenen Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Vitamin-C-Mangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen sich in den folgenden Abbildungen zusammenfassen.
A. Eine optimale Vitamin-C-Zufuhr ist eine Voraussetzung für gesunde Arterien. Die Bindegewebsstruktur der Blutgefäßwand ist intakt und stabil. Die innerste Zellschicht (Endothel) weist keine Einrisse oder Läsionen auf. Dies schützt die Blutgefäßwand vor schädlichen Ablagerungen von Blutfetten (Lipiden) und anderen Risikofaktoren im Blut.
B. Ein vollständiger Mangel an Vitamin C, die Ursache der Seefahrerkrankheit Skorbut, führt zu einer Einstellung der Produktion von Kollagen und anderen Molekülen, die den Blutgefäßwänden eine grundlegende Stabilität verleihen. Infolgedessen werden die Arterienwände geschwächt und beginnen durchlässig zu werden, was schließlich innerhalb weniger Monate zum Tod durch massiven Blutverlust führt.
C. Ein chronischer ernährungsbedingter Vitamin-C-Mangel, von dem weltweit hunderte Millionen Menschen betroffen sind, liegt genau dazwischen. Eine unzureichende Zufuhr von Vitamin C über Jahre und Jahrzehnte führt zu einer allmählich zunehmenden Instabilität der Blutgefäßwände.
Auf die entstehenden Einrisse und Läsionen muss der Körper reagieren. Es werden Lipide und andere Blutfaktoren als „biologischer Mörtel“ in die Blutgefäßwand eingelagert, in dem Versuch, die Läsionen zu reparieren. Die gefährlichen atherosklerotischen Plaques, die schließlich Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen können, sind also nichts anderes als ein überschießender Reparaturmechanismus.
Der enge Zusammenhang zwischen HerzKreislaufErkrankungen und der Seefahrerkrankheit Skorbut ist so offensichtlich, dass er bald Teil des Biologieunterrichts an den Schulen der Welt sein wird.