Fühlen Sie sich häufig schlapp, müde und depressiv? Dann sind Sie nicht allein – rund 20 % der Bevölkerung leiden unter einer behandlungsbedürftigen Depression.(1) Nicht selten werden in solchen Fällen Antidepressiva als „Stimmungsaufheller“ verschrieben – oft ohne die Wirkweise und damit verbundene Nebenwirkungen der verordneten Medikamente zu hinterfragen.
Einer der beliebtesten Wirkstoffe des milliardenschweren Antidepressiva-Markts ist Paroxetin. Er ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der 1992 in den USA von der Pharmafirma SmithKline Beecham (jetzt GlaxoSmithKline) auf den Markt gebracht wurde.2 2012 wurden insgesamt knapp 600 Millionen definierte Tagesdosen von Paroxetin und anderen Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI verordnet.3
SSRI beeinflussen den Stoffwechsel des „Glückshormons“ und Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Sie verhindern – wie der Name schon verrät – die Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzelle, von der Serotonin zuvor ausgeschüttet wurde. Dies veranlasst zum einen, dass Serotonin länger frei verfügbar ist,4 und zum anderen, dass die Ausschüttung sowie die Wirkung von Serotonin an der Empfänger-Nervenzelle verstärkt werden.5 So werden vermehrt Glücksgefühle ausgelöst, wodurch sich die erhellende Wirkung auf die Gemütslage erklären lässt.6
Obwohl Paroxetin verspricht antidepressiv zu wirken, ist eine bekannte Nebenwirkung dieses Medikaments die Verstärkung der Depressivität bis hin zu Suizidgedanken, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.7 In Anbetracht der langen Liste weiterer Nebenwirkungen (Angstzustände, Unruhe, Aggressivität, Schwindel, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, sexuelle Funktionsstörungen und vieles mehr) lässt dieser Widerspruch an der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Antidepressivums Paroxetin zweifeln.
Gibt es eine natürliche Alternative zur Aufhellung der Gemütslage?
Die Zellular-Medizin orientiert sich bei der Behandlung bestimmter Krankheiten vornehmlich an deren Ursachen auf Zell-Ebene. Zumeist fehlen bestimmte Mikronährstoffe in Zellen, wodurch diese ihre Aufgaben nicht oder nicht ausreichend erfüllen können. Im Fall einer Depression besteht ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen in den Nerven- und Gehirnzellen.
Mikronährstoffe sind natürliche Stimmungsaufheller und von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit der Nerven- und Gehirnzellen. Fehlen sie, zeigen sich depressive Verstimmungen als eine der häufigsten Symptome.
- Die Unterversorgung mit Vitamin B12 führt zu Müdigkeit, Schwäche und Depressionen. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein Vitamin-B12-Mangel mit einer Senkung des Serotonin-Spiegels einhergeht. Somit liegt es nahe, diesen Zustand gezielt mit einer erhöhten Vitamin-B12-Zufuhr zu verbessern.
- Der Zusammenhang zwischen Nährstoff-Mangel und Serotonin-Spiegel gilt nicht nur für Vitamin B12. Calcium, ein Mineralstoff, das für die optimale Kommunikation zwischen den Nervenzellen unabdingbar ist, stellt ebenfalls die Aufrechterhaltung eines hohen Serotonin-Spiegels sicher.
- Auch Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) und essentielle Aminosäuren wie L-Tryptophan sorgen für die Steigerung des Serotonin-Spiegels und gleichzeitig für eine aufgehellte Stimmung. Vitamin B3 und B6 fördern die Bildung von Serotonin aus Tryptophan und tragen somit ebenfalls zur antidepressiven Wirkung bei.
- Darüber hinaus haben weitere Vertreter aus der Gruppe der B-Vitamine, Vitamin C und D, Magnesium, die Spurenelemente Zink, Selen und Mangan, sekundäre Pflanzenstoffe (Curcumin) und – nicht zu vergessen – Probiotika einen positiven Einfluss auf den Serotonin-Stoffwechsel.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Antidepressiva sind synthetische Stimmungsaufheller, die unserem Körper fremd sind und deshalb mit zahlreichen schweren Nebenwirkungen in Verbindung stehen. Im Gegensatz dazu sind Vitamine und andere Mikronährstoffe natürliche Stimmungsaufheller, von deren Zufuhr das Funktionieren unseres Körpers abhängt. Sie bringen den Stoffwechsel des Glückshormons Serotonin auf natürliche Weise ins Gleichgewicht und hellen so unsere Gemütslage auf, ohne dem Körper zu schaden.
(Hinweis: Dieser Artikel erschien in RI-Ausgabe 2/2017.)
Quellen
1 https://www.diagnostisches-centrum.de/depressionen (Aufgerufen: 28.08.17)
2 http://www.netdoktor.de/medikamente/paroxetin/ (11.08.17)
3 http://www.mind-and-brain-blog.de/569/arzneiverordnungsreport-2012-antidepressiva/ (28.08.17)
4 http://www.einblicke-altenburg.de/?q=node/1174 (14.08.17)
5 https://www.therapie.de/psyche/info/index/therapie/psychopharmaka/antidepressiva/ (11.08.17)
6 http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Paroxetin/wirkung-medikament-10.html (11.08.17)
7 http://www.zeit.de/online/2008/09/prozac-studie-usa (11.08.17)