Sommer, Sonne, Zeckengefahr: Wenn die Temperaturen steigen, verbringen die Menschen wieder mehr Zeit im Freien. Doch mit der Erholung an der frischen Luft steigt leider auch das Risiko für Zeckenstiche. In ganz Mitteleuropa gibt es Lebensräume, in denen der Gemeine Holzbock jetzt vermehrt auf der Lauer liegt. Er kann die bakterielle Infektionskrankheit Borreliose übertragen, auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit bezeichnet. Zu den Anzeichen einer Lyme-Borreliose gehören grippeähnliche Symptome, Fieber, allgemeine Abgeschlagenheit sowie Muskel- und Gliederschmerzen. Ein charakteristisches Symptom ist die Wanderröte (Erythema migrans), eine ringförmige Rötung der Haut, die sich nach einem Zeckenstich um die Einstichstelle herum ausbreitet. Das Wissen um die Risiken, die von Zecken und Borreliose ausgehen, ist unerlässlich, um die Krankheit zu verhindern und zu behandeln. Spezifische bioaktive Pflanzenstoffe können zusätzlich wertvolle Hilfe leisten, um Borreliose natürlich zu behandeln und damit der Sommer unbeschwert genossen werden kann.
Gefährliche Zecken
Zecken sind sogenannte „Vektoren“, lebende Organismen, die Krankheitserreger von einem infizierten Tier auf den Menschen oder ein anderes Tier übertragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden weltweit 17 Prozent aller Infektionskrankheiten durch Vektoren übertragen und verursachen jährlich mehr als 700.000 Todesfälle. Längere und wärmere Sommer als Folge des globalen Klimawandels gelten als eine der Hauptursachen für die Zunahme vektorübertragener Krankheiten. Warmes Wetter beeinflusst die Fortpflanzung und Verbreitung von Zecken und anderen Vektoren, z. B. Stechmücken und Flöhen.
Die von Zecken übertragenen Erreger der Lyme-Borreliose werden als Borrelien bezeichnet. Am häufigsten wird das Bakterium Borrelia burgdorferi mit der Lyme-Borreliose in Verbindung gebracht. Borrelien sind in der Lage, im menschlichen Körper ihre Form zu verändern, dadurch gegen Medikamente resistent zu werden und jahrelang zu überleben. In ihrer spiralförmigen Form als Spirochäten sind Borrelien sehr beweglich, dringen schnell in Gewebe oder Zellen ein und lösen so Infektionen aus. Spirochäten können sich zu einer runden Form zusammenziehen, wenn sich die Umweltbedingungen ändern und die Bakterien sich bedroht fühlen. Dies kann z. B. bei einer Antibiotikabehandlung der Fall sein. Der Biofilm ist ein komplexer Verbund aller Borrelienformen. Diese Form dient als sehr wirksamer Schutzmechanismus gegen Immunzellen und andere Bedrohungen wie Antibiotika.
Zecken nehmen Borrelien beim Blutsaugen von befallenen Tieren auf und können sie beim nächsten Stich auf den Menschen oder andere Tiere übertragen. Allerdings tragen nur 5 bis 35 Prozent der Zecken Borrelien in sich, und nicht jeder Stich einer infizierten Zecke führt automatisch zu einer Ansteckung. Besteht der Verdacht, von einer infizierten Zecke gestochen worden zu sein, ist eine rasche Erkennung und Behandlung entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Borreliose vorbeugen und behandeln
Das Tragen langer Kleidung beim Aufenthalt in der Natur ist immer noch die beste Borreliose-Prävention. Ist es dennoch zu einem Zeckenstich gekommen, sollte die Zecke sorgfältig mit einer Pinzette entfernt und die Stelle nach dem Desinfizieren genau im Blick behalten werden. Treten Hautveränderungen an der Einstichstelle auf, besteht Handlungsbedarf.
Die konventionelle Borreliose-Therapie umfasst die Gabe von Antibiotika über mehrere Wochen. Gegen Borrelienformen, die sich in fortgeschrittenen Stadien entwickeln, sind diese Medikamente jedoch nicht oder nur wenig wirksam. Bei vielen Patienten, die eine Antibiotikabehandlung erhalten, können zudem anhaltende oder wiederkehrende Borreliose-Symptome wie Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Müdigkeit auftreten und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Antibiotika schwächen ferner das Immunsystem und greifen in die Darmflora ein. Eine intensive Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte ist daher von großer Bedeutung. Mikronährstoffe können dabei helfen und eine konventionelle Therapie unterstützen. Darüber hinaus sind bestimmte Mikronährstoffe wirksame Mittel zur Abtötung von Bakterien.
Borreliose natürlich behandeln
Bei der Suche nach wirksamen Behandlungsmethoden für die Lyme-Borreliose ist der Einsatz von natürlichen, nicht-toxischen Verfahren immer noch ein wenig erforschtes Gebiet. Das Dr. Rath Forschungsinstitut leistet hier seit einigen Jahren Pionierarbeit und untersucht eine Vielzahl von Naturstoffen auf ihre antibakterielle Wirksamkeit. Der Ansatz unseres Forscherteams basiert auf dem Einsatz spezifischer Kombinationen von biologisch aktiven Pflanzenstoffen, Vitaminen und anderen Mikronährstoffen zur Bekämpfung aller Borrelienformen.
Unsere Wissenschaftler untersuchten eine Vielzahl von Naturstoffen gegen zwei Borrelienarten, die zum Komplex Borrelia burgdorferi zählen: Borrelia burgdorferi sensu stricto, den Erreger der Lyme-Borreliose in den USA, und Borrelia garinii, den Erreger der meisten Borreliose-Erkrankungen in Europa. Nach ersten vielversprechenden Ergebnissen wurde eine kleinere Auswahl spezifischer bioaktiver Pflanzenstoffe und anderer Mikronährstoffe weiter untersucht. Das Forscherteam um Dr. Rath konnte zeigen, dass alle getesteten Mikronährstoffe die Spirochäten wirksam am Wachstum hinderten. Gelée Royale, Rosmarinextrakt, Helmkrautextrakt, Monolaurin (mittelkettige Fettsäure aus Kokosnussöl), Luteolin (Flavonoid aus den Knospen des Japanischen Schnurbaums) und Jod aus Meeresalgen töteten die latenten, runden Formen der Borrelien am effektivsten ab. Fünf der Mikronährstoffe – Helmkrautextrakt, Luteolin, Monolaurin, Gelée Royale und Jod aus Meeresalgen – waren auch in der Lage, den von Borrelia burgdorferi gebildeten Biofilm zu reduzieren, während Baicalein und Monolaurin die Biofilmbildung von Borrelia garinii verringerten.
Im weiteren Versuchsverlauf wurde eine synergistische Kombination dieser Mikronährstoffe identifiziert, die im Vergleich zu ihren Einzelkomponenten eine besonders hohe Wirksamkeit gegen Borrelien aufwies. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kombination bei der Abtötung von runden Borrelienformen und Biofilmen wirksamer ist als das Antibiotikum Doxycyclin, das üblicherweise in der konventionellen Borreliose-Therapie eingesetzt wird.
Die Wirksamkeit dieses natürlichen Ansatzes wurde am Dr. Rath Forschungsinstitut auch „in vivo“, d. h. am lebenden Organismus bestätigt. Getestet wurde die Kombination aus Helmkrautextrakt, Luteolin, Rosmarinextrakt, Monolaurin, Gelée Royale und Meeresalgen (Jod) an einer Gruppe von Mäusen, die mit Borrelien infiziert waren, und einer gesunden Mäusegruppe (Kontrollgruppe). Bei infizierten Mäusen, die vier Wochen lang mit der Mikronährstoff-Kombination gefüttert wurden, reduzierte sich die Spirochätenbelastung um etwa 75 Prozent im Vergleich zu erkrankten Mäusen ohne Mikronährstoffe im Futter. Darüber hinaus verbesserten sich die Entzündungswerte im Blut der infizierten Mäuse, die Mikronährstoffe erhielten.
Mikronährstoffe mit klinisch bestätigter Wirksamkeit
Die antibakterielle Wirksamkeit spezifischer Naturstoffe wurde auch im Rahmen einer klinischen Pilotstudie an Borreliose-Patienten getestet. Dazu erhielten 17 Probanden über sechs Monate dreimal täglich die oben beschriebene Mikronährstoff-Kombination. Die Probanden litten an einer fortgeschrittenen oder persistierenden (chronischen und fortbestehenden) Borreliose-Infektion und hatten nicht auf eine konventionelle Antibiotika-Therapie angesprochen. Nach der Einnahme der natürlichen Wirkstoffkombination stellten 65 Prozent der Probanden eine deutliche Besserung ihrer Symptome fest und waren in der Lage, wieder zu arbeiten und ihren gewohnten Alltagsaktivitäten nachzugehen. 17 Prozent der Teilnehmer bemerkten eine mäßige Verbesserung ihres allgemeinen Wohlbefindens.
Patentierte Mikronährstoff-Kombination mit antibakterieller Wirkkraft
Der in den Studien beschriebene natürliche Weg zur Bekämpfung einer Borreliose-Infektion mithilfe spezifischer, miteinander kombinierter Mikronährstoffe wurde mit einem Patent (US 10,238,619 B1) ausgezeichnet. Das bedeutet, dass der vom Dr. Rath Forschungsinstitut entwickelte Ansatz, Borreliose zu behandeln, nicht nur erwiesenermaßen wirksam, sondern auch weltweit einzigartig ist.
Mit der Erteilung des Patents an unser Institut wurde die Wirksamkeit der Kombination von Naturstoffen von offizieller Seite anerkannt – und zwar gegen alle Borrelienformen. Die antibakterielle Wirkungskraft der Kombination ist jedoch nicht auf den Erreger der Lyme-Borreliose beschränkt, sondern auch auf die Bekämpfung von anderen Bakterien übertragbar.
Mit dem Wissen, dass Mikronährstoff-Kombinationen einen wirksamen Schutz gegen Bakterien bieten können, lässt sich der Sommer unbeschwert und sorgenfrei genießen.
Quellen
1. A. Goc, A. Niedzwiecki, M. Rath. In vitro evaluation of antibacterial activity of phytochemicals and micronutrients against Borrelia burgdorferi and Borrelia garinii. J Appl Microbiol. 2015;119(6):1561-72. https://ami-journals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jam.12970
2. A. Goc, A. Niedzwiecki, M. Rath. Synergistic Anti-Borreliae Efficacy of a Composition of Naturally-occurring Compounds: an In vitro Study. J Nutri Bio. 2019;350-363. https://www.researchgate.net/publication/332818885_Synergistic_Anti-Borreliae_Efficacy_of_a_Composition_of_Naturally-occurring_Compounds_an_In_vitro_Study
3. A. Goc et al. Specific composition of polyphenolic compounds with fatty acids as an approach in helping to reduce spirochete burden in Lyme disease: in vivo and human observational study. Ther Adv Chronic Dis 2020; vol 11: 1–13. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7249567