Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, an der weltweit etwa 300 Millionen Menschen leiden. Asthmaanfälle treten in allen Altersgruppen und das ganze Jahr über auf. Extreme Wetterlagen können sich jedoch besonders negativ auf die Gesundheit von Asthmatikern auswirken. Im Sommer führen lang anhaltende Hitzewellen und Trockenheit zu Reizungen der Atemwege. Auch erhöhte Ozonkonzentrationen machen Asthmatikern in den Sommermonaten zu schaffen. Mikronährstoffe bieten die Möglichkeit, Asthma bronchiale auf natürliche Weise zu kontrollieren und zu lindern.
Bei Asthmatikern sind die Atemwege überempfindlich und reagieren allergisch auf kleinste Reize. Verschiedene Faktoren können einen Asthmaanfall auslösen, z. B. Infektionen, Entzündungen und Schadstoffe in der Luft. In der Folge ziehen sich die glatten Muskelzellen in den Atemwegen (Bronchien) zusammen, die Atemwege verengen sich und es kommt zu Sauerstoffmangel. Die Betroffenen leiden unter Atemnot, Kurzatmigkeit und Engegefühl in der Brust. Auch Herzrasen mit nachfolgender Erschöpfung und Müdigkeit gehören zu den Symptomen. Schwere Asthmaanfälle können lebensbedrohlich sein. Rechtzeitiges Handeln ist daher wichtig, um Asthma einzudämmen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.
Im Kreuzfeuer: Kortison
Laut Statistischem Bundesamt beliefen sich die Ausgaben für die Behandlung von Asthma im Jahr 2020 allein in Deutschland auf über zwei Milliarden Euro. Trotz dieser enormen Ausgaben werden mit der konventionellen Asthmatherapie lediglich die Symptome der Erkrankung unterdrückt. Verordnet werden häufig Glukokortikoide, umgangssprachlich Kortison genannt, die den entzündlichen Prozess in den Atemwegen unterdrücken. Glukokortikoide ahmen das körpereigene Hormon Kortisol nach, ein Stresshormon, das die bei Asthma aktiven Botenstoffe bekämpft. Kortison wirkt stark entzündungshemmend, kann aber z. B. zu Knochenschwund, Pilzinfektionen, Gewichtszunahme und Magengeschwüren führen. Die Langzeit-Einnahme von Kortison schwächt zudem die körpereigene Abwehr. Auch kommt es während der Einnahme kortisonhaltiger Medikamente zu einer vermehrten Ausscheidung von wichtigen Zell-Vitalstoffen wie Vitamin C, Magnesium und Zink.
Wie können Mikronährstoffe allergische Atembeschwerden bei Athma bronchiale verringern?
Asthmatiker haben häufig einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen. Neben einer ausgewogenen Ernährung können daher Nahrungsergänzungsmittel für Asthmatiker empfehlenswert sein. Mit Hilfe ausgewählter und sinnvoll kombinierter Mikronährstoffe lassen sich Entzündungsprozesse im Körper steuern und eindämmen.
- Vitamin C und Vitamin D beeinflussen entzündliche Prozesse günstig.
- Vitamin E wirkt positiv auf die empfindliche Schleimhaut der Atemwege, die sich in ständiger Alarmbereitschaft befindet.
- Omega-3-Fettsäuren haben antiallergische Eigenschaften.
- Selen, Zink und Vitamin C schützen vor oxidativem Stress.
- Magnesium fördert die Leistungsfähigkeit der Bronchien. Bei einem ausgeglichenen Magnesiumspiegel verkrampfen sich die Bronchien deutlich weniger.
- Flavonoide hemmen die Freisetzung von Entzündungs- und Allergiebotenstoffen.
- Durch die Gabe von Coenzym Q10 kann der Coenzym-Q10-Spiegel, der durch die langfristige Einnahme von Kortison herabgesetzt ist, wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
- Taurin besitzt ausgeprägte antioxidative Eigenschaften und schützt die Lungenschleimhaut vor entzündlichen Veränderungen durch Umweltgifte.
Wissenschaftliche Studien belegen Nutzen spezifischer Mikronährstoffe bei Asthma bronchiale
Wissenschaftler des Dr. Rath Forschungsinstituts haben untersucht, ob spezifische Mikronährstoffe die allergische Reaktion der glatten Muskelzellen der Bronchien auf verschiedene Reize mildern kann. Dazu gehörten zum Beispiel Histamin und andere entzündungsfördernde Substanzen, die an allergischen Reaktionen beteiligt sind und die Atemwege reizen. Die Forscher fanden heraus, dass eine Kombination aus Vitamin C, den Aminosäuren Lysin, Prolin, Arginin und Cystein sowie Grüntee-Extrakt die krankheitsverursachende Anspannung der glatten Muskelzellen signifikant hemmte. Die Wirksamkeit der Mikronährstoffe in Kombination war dabei größer als ihre Wirksamkeit, wenn sie einzeln angewandt wurden.
Dieses eindrucksvolle Ergebnis konnte unsere Forschergruppe in einer klinischen Pilotstudie mit Asthmapatienten im Alter zwischen 45 und 75 Jahren bestätigen. Die Patienten erhielten über einen Zeitraum von drei Monaten eine spezifische Mikronährstoff-Kombination, die unter anderem Lysin, die Vitamine C, D3 und E sowie Magnesium, Selen und Zink enthielt, und wurden in regelmäßigen Abständen Lungenfunktionstests unterzogen. Am Ende des Untersuchungszeitraums zeigte sich bei allen Patienten eine Zunahme der Lungenkapazität, also des Luftvolumens, das sich zwischen maximaler Ein- und Ausatmung in der Lunge befindet. Bei Asthmapatienten ist dieser Wert geringer als bei Gesunden. Die Lungenkapazität war bei den meisten Studienteilnehmern nach der Einnahme der Mikronährstoffe fast doppelt so hoch wie zu Beginn der Studie, was auf eine deutliche Verbesserung der Asthmabeschwerden schließen lässt.
Fazit: Während die konventionelle Medizin Asthma bronchiale mit kortisonhaltigen Medikamenten kontrolliert, die lediglich die Symptome unterdrücken und mit Nebenwirkungen behaftet sind, eröffnet die Zellular-Medizin die Möglichkeit einer wirksamen Asthma-Prävention und ursachenorientierten Behandlung durch den gezielten Einsatz von Mikronährstoffen. Das Forscherteam unseres Instituts konnte in Studien die Wirksamkeit von Mikronährstoff-Synergien bei Asthma bestätigen.
Quellen
V. Ivanov et al. Nutrient Mixture Prevents Hyper-Reactive Response of Bronchial Muscle to Inflammatory and Allergic Stimuli. Journal of the American College of Nutrition, Vol 24(5), Oct 2005.
www.drrathresearch.org/publications/presentations/125-scientific-presentations-other-research/336-nutrient-mixture-prevents-hyper-reactive-response-of-bronchial-muscle-to-inflammatory-and-allergic-stimuli
M. Rath et al. Cellular Nutrients in Asthma. Cellular Health Communication, Vol 1, No. 1, 2001.
www.drrathresearch.org/pub/hsnp/hsna1418.pdf