Tinnitus bezeichnet ein Symptom, das durch störende Geräusche in einem oder beiden Ohren gekennzeichnet ist. Tinnitus-Patienten nehmen diese Geräusche in der Regel als Klingeln, Rauschen, Pochen oder Ticken wahr.
Weltweit leben schätzungsweise 100 Millionen Menschen mit Tinnitus, der die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränkt. Hörverlust, Schlafstörungen, Beeinträchtigung der Denkfunktion, Depressionen sowie eingeschränkte soziale Fähigkeiten, die zu Schwierigkeiten im Beruf und in privaten Beziehungen führen, sind nur einige der Probleme, mit denen Tinnitus-Patienten zu kämpfen haben.
Menschen jeden Alters können von Tinnitus betroffen sein. Am häufigsten tritt er jedoch ab einem Alter von 40 bis 50 Jahren auf. Lärm- und stressbelastete Menschen gehören zu den Hauptbetroffenen.
Tinnitus ist ein Warnsignal des Körpers, wenn ihm alles zu viel wird. Wer ständig unter Strom steht, muss dringend abschalten. Wichtig ist, schnell zu reagieren, damit der Tinnitus nicht chronisch wird.
Obwohl die genauen Ursachen für Tinnitus und die daraus resultierende Schwerhörigkeit weitgehend unbekannt sind, wird das Symptom in vielen Fällen auf eine Schädigung der Haarzellen im Innenohr durch starke Lärmbelastung zurückgeführt. Weitere Ursachen können eine Verstopfung des Gehörgangs, abnormes Knochenwachstum im Bereich des Ohres, Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stress, Kopf- und Halsverletzungen oder ein Akustikusneurinom, ein gutartiger Hirntumor, sein. Darüber hinaus stehen über 200 Medikamente im Verdacht, Hörprobleme auszulösen, darunter etwa einige Antibiotika, Schmerzmittel, Diuretika und Chemotherapeutika.
Tinnitus-Prophylaxe im Alltag
Übermäßige innere Anspannung, chronischer Stress und Lärm am Arbeitsplatz sind Gift für die Ohren. Ohrstöpsel sind notwendig, wenn ein hoher Lärmpegel am Arbeitsplatz unvermeidbar ist. Darüber hinaus ist es wichtig, mehr Pausen einzuplanen. Statt eines vollen Terminkalenders im Privatleben für Ausgleich in der Freizeit sorgen. Und auch der Genussfaktor sollte nicht zu kurz kommen. Die richtige Ernährung kann Tinnitus vorbeugen oder bereits bestehende Ohrgeräusche lindern.
Auf Ohrgeräusche pfeifen mit der richtigen Kost
Menschen mit Tinnitus profitieren von einer salzarmen, zuckerarmen und entzündungshemmenden Ernährung mit Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse. Zu viel Salz erhöht den Blutdruck und stimuliert dadurch den überreizten Hörnerv. Die Ernährung sollte abwechslungsreich und nährstoffreich sein, damit auch das Gehör und die Nerven optimal versorgt werden.
Ideal sind grünes Blattgemüse, Avocados, Karotten, Grünkohl, Salate, Nüsse und Samen. Brokkoli und grüne Bohnen liefern viel wertvolles Magnesium. Wer es scharf mag, würzt mit Knoblauch und Oregano. Leber, Eier sowie Fleisch- und Wurstwaren sollten in guter Bio-Qualität sein. Beim Obst sind Himbeeren, Papayas und Grapefruits zu bevorzugen. Als Snacks sind Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne erlaubt.
Hagebutten sind ausgezeichnete Vitamin-C-Lieferanten. Die roten Früchte stärken das Immunsystem und sind in der Lage, Ungleichgewichte im Hörsystem positiv zu beeinflussen. Auch Schlafstörungen können durch die Hagebutte sanft ausgeglichen und Hörsymptome reduziert werden.
Mikronährstoffen helfen bei Tinnitus
Entzündungen und oxidative Schädigungen der Zellen des Gehörgangs und des Innenohrs gehören zu den bekannten Krankheitsmechanismen des Tinnitus. Mikronährstoffe wie die Vitamine B, C und E, Glutathion, Coenzym Q10, Magnesium und andere besitzen entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und üben somit eine Schutzfunktion auf das Gehör aus.
Basierend auf diesen Erkenntnissen haben Wissenschaftler des Dr. Rath Forschungsinstituts eine klinische Pilotstudie durchgeführt. Ziel der Studie war es, die Wirksamkeit einer Mikronährstoff-Kombination bei Tinnitus zu testen. Die Studienteilnehmer waren Tinnitus-Patienten im Alter von 44 bis 85 Jahren, die länger als drei Monate ununterbrochen unter dem Symptom litten. Alle Teilnehmer erhielten eine Nahrungsergänzung mit speziellen Mikronährstoffen.
Nach viermonatiger Anwendung war das Hörvermögen bei 30 % der Patienten leicht verbessert. Bei 45% wurde eine deutliche Hörverbesserung von 10-20 Dezibel festgestellt, während bei 25 % der Teilnehmer sogar eine Verbesserung von 25-50 Dezibel und eine Wiederherstellung des normalen Hörvermögens beobachtet wurde. Auch die Ohrgeräusche wurden bei mehr als 75 Prozent der Patienten reduziert, bei der Hälfte der Teilnehmer verschwanden sie sogar fast vollständig.
Vielerorts sind wir starkem und zum Teil dauerhaftem Lärm ausgesetzt, der unsere Gesundheit massiv beeinträchtigen kann. Neben einfachen Schutzmaßnahmen wie der Vermeidung von Lärm können Mikronährstoffe helfen, einer Hörschädigung durch Tinnitus vorzubeugen. Die Studie belegt dies eindrucksvoll.
Quelle:
Rath, M. et al. Clinical studies in tinnitus. Dr. Rath Research Institute. https://www.drrathresearch.org/pub/hsnp/hsna1434.pdf