Die Ernährung gilt längst als zentraler Faktor für Gesundheit. Neben den drei großen Nährstoffgruppen – Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett – spielen Mikronährstoffe eine bedeutende Rolle. Schenkt man den zahlreichen Medienberichten zum Thema Ernährung Glauben, liefert eine ausgewogene Ernährung alle essentiellen Mikronährstoffe in ausreichender Menge. Aber ist das wirklich so? Oder können sich bei der Mikronährstoffversorgung Problematiken auftun?
Problematik Nahrungsmittelproduktion
Natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse wachsen hauptsächlich in Monokulturen, das heißt, dass nur eine einzige Pflanzenart ein ganzes Feld bedeckt. Monokulturen haben zur Folge, dass der Boden aufgrund des spezifischen Nährstoffbedarfs der Pflanze einseitig ausgelaugt wird und Düngemittel eingesetzt werden müssen, um die Pflanze zum Wachstum zu bewegen. Dies widerspricht der natürlichen Bodenregeneration, und die darauf wachsende, nun vitalstoffarme Pflanze wird womöglich nicht mehr die Abwehrstoffe bilden können, die sie gegen Fressfeinde und andere Einflüsse schützen. In der Folge müssen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Ein weiteres Problem ist die vorzeitige Ernte vieler Früchte, um tausende Kilometer Transportweg und lange Lagerzeiten zu überstehen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass im letzten Reifestadium einer Frucht die meisten schützenden Vitalstoffe entstehen. Wird der Pflanze diese wichtige Reifezeit entzogen, wird sie uns nicht die Zell-Vitalstoffe liefern können, die wir benötigen.
Darüber hinaus geht unsere industrielle Ernährungsweise mit einer zumeist hochgradigen Verarbeitung der Nahrung einher. In einem verarbeiteten Industrieprodukt sind kaum noch lebenswichtige Mikronährstoffe sowie Ballaststoffe vorhanden. Hinzu kommt, dass es in Nahrungsmitteln zu weiteren Zell-Vitalstoff-Verlusten durch unsere eigene Weiterverarbeitung und Zubereitung (z. B. Schälen und Kochen) kommen kann.
Bedenken wir, dass auf diese Art und Weise ein Großteil der Industrie-gefertigten Produkte entsteht, so können wir erkennen, dass unser Zell-Stoffwechsel in ein gefährliches Ungleichgewicht kommen kann, wenn wir hauptsächlich derartig verarbeitete Produkte konsumieren und Ernährungsdefizite nicht durch einen bewussten Einkauf oder entsprechende Ergänzung ausgleichen.
Problematik geringe Aufnahme
„5-mal täglich“ – so lautet eine allgemeine Faustregel für den Verzehr von frischem Obst und Gemüse, um große Teile des täglichen Bedarfs an Mikronährstoffen zu decken. Um dies an Werten festzumachen, liegen verschiedene Orientierungswerte seitens der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) vor: Mindestens 400 Gramm Gemüse und mindestens 250 Gramm Obst sollen es pro Tag sein.
Im Ernährungsbericht der DGE von 2012 (Ref. 1) wurde bekannt gegeben, dass diese Mindestverzehrempfehlung bei vielen Befragten nicht erreicht wurde. Auch im 2016 veröffentlichten Ernährungsbericht (Ref. 2) konnte keine Besserung verzeichnet werden – im Gegenteil, es zeigte sich im Konsum von Frischobst sogar ein deutlicher Abwärtstrend.
Wenn man sich an dieser Stelle selbst einmal die Frage stellt, wie häufig man zur Obstschale greift, fühlt man sich leicht ertappt. Ähnlich wird es vielfach der Fall sein, wenn es darum geht, frisch und gemüsereich zu kochen. Kein Wunder also, dass die Ernährungsberichte Zahlen nennen, die man insgeheim vielleicht sogar bestätigen muss.
Sowohl der abnehmende Nährstoff-Gehalt als auch der sinkende Konsum von Naturprodukten tragen zunehmend dazu bei, dass wir über die Nahrung nicht ausreichend Zell-Vitalstoffe aufnehmen.
Problematik erhöhter Verbrauch
Unsere modernen Lebensverhältnisse und Ernährungsgewohnheiten bringen weitere Faktoren mit sich, die bei einer „normalen Ernährung“ einen Mangel an Zell-Vitalstoffen in unserem Körper bedingen können. Beispielsweise führen Rauchen, Alkohol und Stress zu einem beschleunigten Abbau der in der Regel ohnehin viel zu niedrigen Zell-Vitalstoff-Konzentration in unserem Körper.
In unserer Umwelt kursiert eine Vielzahl weiterer schädlicher Substanzen, die unseren Körper täglich belasten und unsere Körperfunktionen beeinträchtigen können. Die Zellen der Entgiftungsorgane müssen unter Verbrauch von Mikronährstoffen Hochleistung vollbringen. Wer in einer Großstadt beziehungsweise in Ballungszentren lebt, verbraucht mit jedem Atemzug Zell-Vitalstoffe für das Abfangen von freien Radikalen, die aus Auto- und Industrieabgasen in unsere Lunge gelangen.
Einige der gefährlichsten „Vitaminräuber“ sind künstliche Chemikalien, wie Konservierungsstoffe und Pharma-Präparate. Diese Chemikalien werden von unserem Körper als körperfremd, also als „Gifte“, erkannt und müssen – wieder unter Verbrauch von Zell-Vitalstoffen – entsorgt werden. Werden diese Substanzen über Jahre zugeführt, führt dies fast zwangsläufig zu einer chronischen Zell-Vitalstoff-Verarmung.
Eine weitere Ursache für einen Zell-Vitalstoff-Mangel ist der erhöhte Bedarf an diesen Stoffen in bestimmten Lebenssituationen. Hierzu gehören unter anderem das Wachstumsalter, Schwangerschaft und Stillzeit. Sportler und andere körperlich aktive Menschen haben ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Bioenergie und Zell-Vitalstoffen. Dasselbe gilt für Patienten, in deren Körper die ablaufenden Krankheitsprozesse zu einem ständig erhöhten Verbrauch von Zell-Vitalstoffen führen.
Schließlich haben auch ältere Menschen einen Teils erhöhten und ganz spezifischen Bedarf an Zell-Vitalstoffen. Hier kommt noch hinzu, dass mit fortschreitendem Alter die Aufnahme von Zell-Vitalstoffen im Verdauungstrakt beeinträchtigt ist.
Warum eine Nahrungsergänzung doch ihre Berechtigung hat
Bei genauem Hinsehen wird deutlich, dass sich die Mikronährstoffversorgung – auch wenn wir uns vermeintlich gesund ernähren – schwierig gestalten kann und dass wir schnell in einen Zell-Vitalstoff-Mangel rutschen können, ohne dass wir es merken. Aber woher bekommen wir dann unsere Mikronährstoffe?
Nahrungsergänzungsmittel sind konzentrierte Quellen von Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren, Ballaststoffen oder sekundären Pflanzenstoffen, die dazu bestimmt sind, die normale Ernährung zu ergänzen. Entgegen der herkömmlichen Meinung, die behauptet, dass eine Nahrungsergänzung völlig unnötig sei, können Nahrungsergänzungsmittel Lücken auffüllen, wenn die Zufuhr über die Nahrung nicht ausreicht, und somit zur Verhinderung von Mangelzuständen beitragen.
Referenzen:
(1) 12. Ernährungsbericht 2012, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., 2012, Bonn, S. 53.
(2) 13. DGE-Ernährungsbericht, Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), 2016, Bonn, S. 39.